Bei Konflikten in der Wirtschafts- und Arbeitswelt (aber nicht nur dort) geht es nicht zuletzt darum, Rechtsansprüche zu wahren und finanziellen Schaden abzuwenden. Deshalb ist es für Konfliktparteien wichtig, dass sie über ihre Rechtsansprüche und die Chancen und Risiken in einem Rechtsstreit informiert sind. Auch der Mediator sollte über die rechtlichen Bedingungen, Möglichkeiten und Risiken informiert sein. Zuverlässige rechtliche Informationen sind eine Voraussetzung für eine Mediation. Andernfalls könnte jemand im Nachhinein zu Recht behaupten, er hätte sich in der Mediation ganz anders verhalten, wenn ihm seine Rechtsansprüche bekannt gewesen wären. In manchen Fällen kann es auch sehr sinnvoll sein, wenn die Konfliktparteien sich im Mediationsprozess juristisch beraten lassen. Das Mediationsverfahren selbst ist aber kein Rechtsstreit. Hier kommt es vielmehr darauf an, dass der Mediator das Handwerk der Mediation beherrscht und die unbedingt notwendige Haltung des Mediators einnehmen kann. Eine gute Ausbildung als Mediator dürfte hierfür entscheidender sein, als die ursprüngliche Profession oder Berufsausbildung.